Heimschuh und seine Geschichte
Der östlichste Talkessel des Sulmtales ist umgeben von der reizvollen Wein- und Hügellandschaft der Südsteiermark. Den liebevollen Ausspruch »Der schönste Weingarten Österreichs« für unseren Landstrich, rechtfertigt vor allem das mittelmeerabhängige Klima und das wundervolle Farbenspiel der Natur im Frühling und im Herbst. Hier findet man das wunderschöne Örtchen Heimschuh mit seinen zahlreichen Ausflugszielen.
Der frischfruchtige steirische Wein, das kulinarische Genießen, wandeln auf geschichtsträchtigem Boden von Kelten und Römern, oder auf der Panoramagalerie Sulmtal zeitgenössischer Kunst im Einklang mit der Natur erleben. Das, aber auch aktiv sein, ob am Sulmtalradweg, den Sulmseen, beim Wandern, Tennisspielen oder Fischen, alles ist wohl die beste Grundlage für einen angenehmen erholsamen Urlaub – im Naturpark Südsteirisches Weinland.
Heimschuh liegt an der B 74, 6 km westlich ab der Autobahnabfahrt Leibnitz, A 9, Exit 214
Geschichtliches zu Heimschuh
Das Heimschuher Becken, das durch die Erosion der Sulm südlich dem Sausal entstand, war in der Frühzeit eine unfruchtbare Aulandschaft. Es eignete sich kaum für Siedlungstätigkeiten und so finden sich erste Reste einer Besiedelung durch die Illyrer auf dem Königsberg, westlich des Ortes. Ein Ringwall und vereinzelte Hügelgräber weisen darauf hin. Auch die Römerstraße, die Flavia Solva mit der Provinzhauptstadt Virunum verband, führte am Südrand des Heimschuher Beckens westwärts. Deshalb liegt die heutige Pfarrkirche, nicht wie es den Anschein hat, abseits, sondern wurde am Rande dieses Verkehrsweges erbaut. Alte Wegkreuze und römerzeitliche Gräberfelder kennzeichnen heute noch den Verlauf dieser Straße.
Die urkundlich belegbare Geschichte begann vor mehr als 1000 Jahren, als der Deutsche König Otto I (936 – 973) seine Besitztümer zwischen Sulm und Laßnitz und von der Murebene bis zur Koralpe dem Erzbistum Salzburg schenkte.
Die erste Nennung des Ortes fällt in die Zeit, als die Steiermark noch nicht bestand und das Sulmtal zur Karantanischen Mark gehörte. Das Kärntner Grafengeschlecht der Heunburger (Heimburger) wirkte über den Radlpass bis ins Sulmtal und einer von ihnen, dürfte im 11. Jahrhundert den Ort gegründet haben. Im Zuge eines Rechtsstreites wird nämlich erstmals am 14. Mai 1144 die Lage eines Grundstückes mit „in Marchia apud He(i)mpsach“ bezeichnet. 1256 wird der Ort als „Haymschach“ genannt. Die zweite Silbe des Ortsnamens kommt vom mittelhochdeutschen „Schachen“, der Bezeichnung für ein Waldstück und findet sich auch in anderen Ortsnamen in der Umgebung. Von 1381 bis 1453 ist ein Edelgeschlecht nachweisbar, das sich nach dem Ort nennt. Es beginnt mit Friczel von Haimtschach und endet mit Sigmund Haimtschacher. Die gegenwärtige Schreibung des Ortsnamens geht auf den ersten Grundkataster im 18. Jahrhundert zurück. Bei der Niederschrift wurde aus dem gesprochenen „Haymschach“ ein geschriebenes „Heimschuh“.